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     „Umso mehr haben wir Chemnitzer die Pflicht, unserem Bochmann auch in seinem Erzgebirge ... und insbesondere in unserer Stadt die Würdigung zuteil werden zu lassen, die er verdient.“ (unbek. Verfasser - 1935)

 

Besuch in der Werkstatt

In der Werkstatt hing eine Schaukel, die Christine und ihr älterer Bruder Dietrich gerne benutzt haben. Und so schaukelten sie lustig zwischen Kreuzen, Büsten, Krippenfiguren und Modellen, die ihr Großvater in der Werkstatt stehen hatte. Denn dieser war Schnitzer, Bildhauer … also Künstler. Der Muckefuck im Atelier duftete und der Leimtopf davor stank. Doch an dem musste Klein-Christine vorbei, wenn sie an den leckeren Kaffeeersatz der Kriegs- und Nachkriegsjahre wollte. Zum Glück hatte ihr Opa ein (immer großes und weites) Herz (auch) für seine Enkelin und brachte ihr das Getränk. Total bescheiden und unpolitisch strahlte er immer eine innere Ruhe aus. Er übertrug ihr, wie Frau Hartmann es nannte, Heimatliebe und den Sinn für ein freundliches Miteinander. Auf nebenstehendem Foto sehen Sie den Künstler mit seiner Enkeltiochter Christine und ihrer Käthe-Kruse-Puppe. Die Aufnahme wird aus den frühen 1940er Jahren stammen. Die anderen Fotos aus gleicher Serie geben einen schönen Einblick in die Werkstatt.

Text: Henning Leisterer
Foto: Privatbesitz der Familie Hartmann und
des Vereins für Orts- und Heimatgeschichte (VOH)
Adorf/Erzgeb. e. V.: (Mit freundlicher Genehmigung!)